Digitalisierung in der Fabrikplanung

Die ersten digitalen 3D Modelle von Fabrikplanungen dienten dazu, Entscheidungsträger wie Vorstände, Gesellschafter und Geschäftsführung zu überzeugen. Die grafischen Darstellungen sollten beeindrucken. Häufig wurde dabei ein Planungsfortschritt suggeriert, welcher noch nicht dem tatsächlichen Planungsstand entsprach. Die 3D Modelle wurden ausschließlich zu dem Zweck der Präsentation, sozusagen als „AddOn“ der eigentlichen Planung, erstellt. Sie bedeuteten für das Projekt einen Aufwand, welcher unter dem Punkt Projektmarketing verbucht werden konnte.

Die heutigen Planungen von Fabriken erfolgen grundsätzlich dreidimensional. Auch wenn zur Aufwandreduzierung erste Ideen und vor allem Planungsvarianten zunächst in 2D skizziert werden, erfolgen spätestens Detail- und Ausführungsplanung in einem dreidimensionalen Modell. Aus diesem kann der Architekt vereinfacht Ansichten und Schnittdarstellungen generieren, der TGA-Planer Trassenverläufe und der Fabrikplaner Anlagen und Arbeitsplätze ausplanen.

Einsatz von VR/AR

Zusätzlich ermöglicht das Modell den Einsatz von VR und AR (virtuell / augmented reality). Dem Bauherrn kann hierdurch ein guter Eindruck von Raumgrößen, An- und Aussichten vermittelt werden. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher Planungsgewerke am 3D Modell können Kollisionen zwischen den Gebäuden (z.B. Hallenbindern und -stützen) sowie Produktions- und Logistikeinrichtungen frühzeitig erkannt und vermieden werden.